Anfangs waren es Landschaftsaufnahmen und architektonisch interessante Gebäude. Bald fand ich fast unbewusst den Weg zur abstrakten Fotografie. Diese Form des Schaffens beginnt für mich an nicht geplanten Orten. Das ständige Mitführen meiner Kamera schärft meine Beobachtungsgabe; ich suche nicht aktiv nach Motiven, sondern nehme meine Umwelt intensiv wahr. Das informelle Bild entsteht somit nicht aus einem (klaren)zuvor gefassten Plan, sondern ist das Resultat der spontanen Inspiration des Augenblicks.
In meinen informellen Fotografien verschwinden die Farben und Formen oft aus dem Gegenständlichen und entwickeln ein Eigenleben. Ich extrahiere Details, die das ursprüngliche Motiv in den Hintergrund drängen und die Betrachter*innen in eine neue Dimension der Wahrnehmung ziehen. Aus verschiedenen Perspektiven entdeckte ich ungewohnte Sichtweisen, die dazu einladen, über das Gewöhnliche hinauszuschauen.
Eine interessante Technik, die ich häufig nutze, sind Zufälligkeiten wie Unschärfen, die bei Momentaufnahmen entstehen können. Sie irritieren die Betrachter*innen und erfordern einen geschulten Blick. Diese alltäglichen Dinge wecken in mir die Experimentierfreude und eröffnen neue Möglichkeiten der künstlerischen Auseinandersetzung.
Die Botschaft meiner Kunst reicht tief in die Themen Vergänglichkeit und Schnelllebigkeit unserer Zeit. Ich möchte anregen, unser Interesse an der Umwelt neu zu entdecken, unsere Wahrnehmung zu schärfen und das Augenmerk auf die kleinen Dinge zu lenken, die oft im Verborgenen bleiben. Mein Werk bewegt sich stets zwischen Bewahrung und Verfall, wobei scheinbar Banales in meinen Bildern zum Besonderen erhoben und der Vergessenheit entrissen wird.
Ohne Titel bleiben meine Werke offen für verschiedene Interpretationen. Ihre Entstehung ist ein kreativer Prozess, in dem Intuition und unbewusste Wahrnehmung im Moment der Aufnahme zusammenfließen. Ich bearbeite meine Bilder nicht; das Format ergibt sich direkt aus der Kamera, während ich den Ausschnitt selektiere. Dies schafft eine Einheit zwischen mir und meiner Kamera, und ich erforsche neue oder andere Realitäten durch das Objektiv.